KODE® Brush Up 2018 Workshop Review: Serious Games – ein Weg der Kompetenzentwicklung?
Der KODE® Brush Up ist die branchenübergreifend größte Veranstaltung zum Thema Kompetenzen und Kompetenzmanagement. Am 19. und 20. Oktober kamen Personalexperten, Wissenschaftler und Berater aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz in Nürnberg auf dem KODE® Brush Up zusammen, um sich über die Zukunft der Kompetenz und – Werteentwicklung auszutauschen.
Im Laufe der vielseitigen Formate auf der Veranstaltung, hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit an fünf Workshops teilzunehmen. Im Folgenden fassen wir die spannenden Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Workshop „Serious Games – ein Weg der Kompetenzentwicklung?“ der Hochschule Emden/Leer & Hochschule Zittau/Görlitz zusammen.
Planspiele als Chance der Kompetenz- und Teamentwicklung
Sowohl in Unternehmen als auch im Kontext von Hochschulbildung und -didaktik wird sich dem Thema Kompetenzreflektion und – entwicklung unterschiedlich genähert. Im Workshop „Serious Games- ein Weg der Kompetenzentwicklung?“ wurde anhand eines auf unternehmensspezifischen Kompetenzanforderungen entwickeltes Planspiel der Gamification-Charakter als Möglichkeit zur Entwicklung von individuellen Kompetenzarchitekturen sowie Teamsettings vorgestellt.
Das Planspiel„ Greenergy“ wurde mit einem regionalen Energieversorger in Verbindung mit einem studentischen Projekt entwickelt und zielt darauf ab, die strategischen Unternehmensziele „Nachhaltigkeit“ und „Positionierung des Unternehmensimage“ durch vorher definierte Maßnahmenpakete positiv zu beeinflussen. Es zeigt, welche Auswirkungen Teamzusammenstellungen nach vorliegenden Kompetenzausprägungen haben und welche Einflüsse die Entwicklung jedes Einzelnen auf das Gelingen von Aufgaben im Team hat.
Mitspieler schlüpfen in eine Avatar-Rolle, die einer definierten Kompetenzarchitektur entspricht. Gemeinsam mit drei Mitspielern kommt so ein Bündel an unterschiedlichsten Kompetenzausprägungen für ein Team zusammen. Ein durch KODE®X zuvor festgelegtes Sollprofil zur Durchführung einer Maßnahme, welche zur Erreichung eines der Unternehmensziele dient, verlangt die Existenz mindestens eines Teammitgliedes in jeder Kompetenz.
Sollten Mitspieler außerhalb des festgelegten Korridors liegen, ist durch das Ziehen einer „Kompetenzkarte“ erst einmal weitere Kompetenz zu entwicklen, bevor das Team die gewählte Maßnahme zur Zielerreichung beginnen kann.
Diese Tatsache lässt das gegnerische Team, welches eventuell andere Maßnahmen wählt oder über ein anderes Teamsetting an Kompetenzen verfügt, das Ziel „Nachhaltigkeit“ oder „Positionierung des Unternehmensimage“ schneller erreichen.
Mitarbeiter in Unternehmen wie auch Studierende im Rahmen ihrer Hochschulausbildung können sich durch die Einbindung von Planspielen ihrer Kompetenzen und nötigen Entwicklungen in einer komplexen, fiktiven aber realitätsnahen Umwelt spielerisch bewusst werden. Auch fällt die Auswahl auf benötigte Kompetenz Soll-Profile zur Erreichung strategischer Unternehmensziele und passenden Maßnahmen nicht so schwer.
Der von Ina Bühren und Prof. Dr. Olaf Passenheim (Kompetenzwege) geleitete Workshop wurde als Iterationsschleife genutzt: Aufbauend auf dem Feedback der Teilnehmer zur Durchführbarkeit und Realitätsnähe werden einige Maßnahmen und Kompetenzkarten weiterentwickelt, um die „kompetenzorientierte Planspielschablone“ als Reflexions- und Entwicklungstool spezifisch für Unternehmens einsetzten zu können.
In einem waren sich die Teilnehmer das Workshops jedoch sicher: Ist ein Planspielszenario realitätsnah gewählt, liefert der spielerische Ansatz die geforderte emotionale Labilisierung, die eine Kompetenzentwicklung verlangt.
Werden Personen nicht nur zum spielen aufgefordert, sondern aktiv in den Entwicklungsprozess der Planspielerstellung mit eingebunden, findet die Auseinandersetzung und Reflektion über Teamzusammenstellungen nach Kompetenzausprägungen und die Eigene Kompetenzarchitektur darüber hinaus noch intensiver statt.
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